Mein Wahlprogramm

Langen nachhaltig entwickeln.

Langen ist eine schöne Stadt. Das wissen Sie. Das weiß ich. Und das wissen viele andere: durch die Ausweisung von neuen Wohngebieten sind in den letzten Jahren viele neue Mitbürgerinnen und Mitbürger in unsere Stadt gezogen und in den kommenden Jahren werden etwa 4.000 weitere Menschen Langen ihre Heimatstadt nennen.

Leider hat die politische Führung der Stadt bei diesem Wachstum nicht nachhaltig agiert – die Versäumnisse spüren wir heute schon an vielen Stellen.

Als Bürgermeister liegen mir folgende Themenbereiche am Herzen und ich werde sie anpacken:

1. Kinderbetreuung in Kitas und Grundschulen muss wieder Chefsache werden

Aktuell warten in Langen mehr als 400 Familien auf einen Betreuungsplatz. Keine andere Kommune im Landkreis hat so viele Klagen und Beschwerden wegen Nichterfüllung des Rechtsanspruches auf einen Kita-Platz wie Langen. Hier muss gehandelt werden – der Neu- und Ausbau von Kitas muss beschleunigt werden. Für Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas muss Langen als Arbeitgeber attraktiver werden. Dazu gehört auch eine aktive Unterstützung bei der Wohnungssuche und nicht zuletzt die Vermittlung von preiswertem Wohnraum.

Neben der Kita-Betreuung stellt der konsequente Ausbau der Ganztagsbetreuung an den Grundschulen sowie die finanzielle Unterstützung der Fördervereine für mich einen weiteren wichtigen Baustein einer nachhaltigen Entwicklung für Langen dar. Nur so lässt sich Beruf und Familie für Frauen und Männer gleichermaßen vereinbaren.

Jan Werner über Kitas und Grundschulen

2. Wirtschaftsförderung lokal ausrichten

Die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum im Rhein-Main Gebiet ist sicherlich wichtig, jedoch setzt Langen zu sehr auf Einwohnerwachstum und vernachlässigt dabei das örtliche Gewerbe. Viele junge Unternehmerinnen und Unternehmer, aber auch etablierte Firmen, können am hiesigen Standort nicht expandieren. Ich werde bestehende Gewerbeparks im Dialog mit den privaten Eigentümerinnen und Eigentümern revitalisieren und die Möglichkeit prüfen, ob in den zukünftig alten Gebäuden des Paul-Ehrlich-Institutes neue Räume für das örtliche Gewerbe geschaffen werden können. Die bisherige Wirtschaftsförderung unter dem Motto „Renommee ja – Gewerbesteuer nein“ können wir uns nicht leisten – ich möchte Langen zu früheren Hoch-Zeiten in Sachen Gewerbesteuer zurückführen, um damit die Investitionen der Zukunft zu ermöglichen.

3. Sportstätten und Kulturangebote sinnvoll ergänzen

Langen hat eine lebendige Vereinswelt. Viele Menschen engagieren sich in dankenswerter Weise in einer Vielzahl von Sportvereinen. Gleichzeitig sind die Hallenkapazitäten für Sportler äußerst knapp, bereits jetzt gibt es bei einzelnen Sportarten Wartelisten und Kinder und Jugendliche müssen abgelehnt werden. Ich bekenne mich ausdrücklich zum Sportentwicklungsplan 2019. Wir brauchen in den nächsten fünf Jahren eine zusätzliche Sporthalle in Langen und müssen die Rahmenbedingung für deren Finanzierung schaffen.

Die Förderung der städtischen Kulturangebote in der Neuen Stadthalle, in der Volkshochschule / Altes Amtsgericht, im Alten Rathaus, in der Musikschule sowie gegenüber den kulturtreibenden Vereinen muss trotz angespannter Haushaltslage in ihrer jetzigen Form erhalten bleiben.

Jan Werner über Sport und Ehrenamt

4. Verkehrswege nachhaltig ausbauen und Verkehrsträger vernetzen

Jeden Tag verbringen bereits viele Menschen Zeit im Stau auf der B486. Künftig wird dieses Nadelöhr zusätzlich durch das Bevölkerungswachstum in Langen und auch durch den Bau des Terminals 3 am Frankfurter Flughafen mit jährlich mehr als 20 Millionen zusätzlichen Fluggästen weiter verstopfen. Allein aus Umweltgründen muss der vierspurigen Ausbau zwischen dem Klärwerk Langen / K168 und der Autobahn A5 vorangetrieben werden. Die täglich durch den sinnlosen Stau auf dieser Straße entstehenden Autoabgase müssen vermieden werden.

Jan Werner über die B486

Den Fokus jedoch allein auf den Individualverkehr zu richten wird das Problem nicht lösen. Dies kann nur im Verbund mit dem öffentlichen Nahverkehr erfolgen. Daher werde ich mich für den Ausbau der Regionaltangente West (RTW) – also einen direkten S-Bahn Anschluss von Langen an den Frankfurter Flughafen – stark machen. Die Regionaltangente ist ein langfristiges Projekt der gesamten Region, deren Umsetzung Zeit in Anspruch nehmen wird. Als kurzfristige Überbrückung setze ich mich für einen Schnellbus vom Langener Bahnhof (Westseite) zum Frankfurter Flughafen ein. Für den innerstädtischen Nahverkehr halte ich kleinere Busse und höhere Frequenzen – statt Großraumbusse zu jeder Uhrzeit – für erstrebenswert. Die oft diskutierte Idee des direkten Zugangs zum Langener Waldsee mit einem Elektrobus möchte ich in die Tat umsetzen.

Jan Werner über nachhaltige Mobilität

5. Berechtigten Anliegen aus den Stadtteilen eine Stimme im Rathaus geben

In vielen Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern in den Stadtteilen habe ich gespürt, wo der Schuh drückt. Als Bürgermeister werde ich daher auch

  • die Anwohnerparkausweise für den vorderen Teil des Neurotts hin zur DFS und PEI umsetzen,
  • die Mülltonnenproblematik im Olympischen Ring im Belzborn lösen,
  • die geplante, massive Nachverdichtung im Vogelviertel in Oberlinden zu den Akten legen,
  • eine mögliche Wohnbebauung auf dem EKZ Oberlinden nur im Dialog mit den Anwohnern umsetzen,
  • die Straßenführung an der Ecke Südliche Ringstraße / Theodor-Heuss-Straße verbessern,
  • die angedachte Verlängerung der Straße „Am Bergfried“ am Steinberg nur mit einer zeitlich wechselnden Einbahnstraßenregelung einführen, damit kein Durchgangsverkehr für die Anwohner entstehen kann,
  • den aufgrund des Sturmes im August 2019 zerstörten Baumbestand durch Wiederanpflanzungen zu ersetzen,
  • mit den Eigentümern des Scherergeländes in der Altstadt den Dialog suchen, statt weiter zuzusehen, wie die Gebäude verfallen und nur zum Teil genutzt werden,
  • alles daransetzen, bewahrenswerte Bausubstanz in unserer Innenstadt zu schützen, ohne innovative und stimmige Projekte zu verhindern.

Die Beantwortung der Fragen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Ortsverband Langen / Egelsbach finden Sie hier.